Was passiert bei Panikattacken?

Panikattacken kommen überraschend. Kontrollverlust ist die Folge. Das Gefühl, den Körper nicht mehr unter Kontrolle zu haben macht Angst. Viele können sich die plötzlich auftretenden Symptome von feuchten Händen, Herzrasen oder Schwindel nicht erklären.

Panikattacken können wenige Minuten und im Extremfall einige Stunden anhalten. Die Häufigkeit der Attacken kann zwischen mehrfach täglich bis monatlich schwanken. Betroffene leben manchmal in ständiger Angst vor der nächsten Attacke.

 

Die gute Nachricht: Panikattacken sind sehr gut behandelbar! Sie bekommen hilfreiche Werkzeuge, sodass das Gefühl der Ohnmacht schon bald vom Gefühl der Kontrolle ersetzt wird.

 

Panikattacken treten oft völlig unerwartet auf, zum Beispiel während man in Ruhe ein Bad nimmt. Sie  können sie aber auch in bestimmten Situationen ausgelöst werden, wie z.B. in der Einkaufsschlange, auf der Autobahn oder am Parkplatz. In etwa zwei Drittel der Fälle ist die Panikstörung mit einer Agoraphobie (Platzangst) verbunden.

Die Attacken treten gern an Orten auf, an denen einem niemand helfen kann, oder an Orten mit vielen Menschen, was für die Betroffenen sehr peinlich ist.

 

Ein paar Beispiele: Menschenmengen, öffentliche Plätze, Urlaub und Reisen, in einer Schlange stehen, Aufzug, Bus, Auto, Flugzeug.

 

 

Die Angst kann so intensiv werden, dass die eigenen vier Wände kaum noch allein verlassen werden können.

 

Prävalenz: Frauen leiden etwa zweimal häufiger als Männer an Panikstörungen. Etwa 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung leiden an dieser Angststörung. Die meisten entwickeln die Symptome zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Mitte 30 ist die Ausprägung am stärksten; nach dem 45. Lebensjahr verlieren sich die Symptome oft.

 

Was hilft bei Panikattacken?

 

  1. Machen Sie sich bewusst:
    „Ich erzeuge meine Angst selbst durch meine Gedanken und Phantasien und nur ich selbst kann sie auch wieder abbauen.“
    Beobachten Sie, welche Gedanken Ihren körperlichen Reaktionen und Ihrem Angstgefühl vorausgehen: gewöhnlich machen wir uns Phantasien, dass wir eine Situation nicht überleben können, zusammenbrechen werden, usw. Wir haben keine Geisteskrankheit, keinen Hirntumor, keinen Herzfehler und werden auch nicht verrückt. Unser Körper muss mit all seinen Reaktionen wie Schwindel, Herzstechen, Übelkeit etc. reagieren, wenn wir uns ausmalen, dass eine Situation lebensgefährlich ist.

  2. Unterlassen Sie es, die Situationen, vor denen Sie Angst haben, zu vermeiden. Durch die Vermeidung bestätigen Sie sich immer wieder Ihre falsche Annahme, dass Sie die Situation nicht ertragen können. Ihre Meidung trägt zur Aufrechterhaltung Ihrer Angst bei.

     

  3. Erwarten Sie, dass Ihre Panikattacken auftauchen, wenn Sie sich in bisher gemiedene Situationen begeben.
    Sagen Sie sich: „Ich weiß, dass jetzt meine Angst und all meine körperlichen Symptome auftauchen werden. Sie müssen auftauchen, weil ich mir bisher immer erzählt habe, wie gefährlich die Situation ist. Sie sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann es ertragen, sie sind nur unangenehm. Ich werde jetzt in der Situation bleiben, bis ich ruhiger werden. Ich kann die Bauchatmung machen, um mich zu beruhigen.“.
    Wichtig: Sie müssen in der Situation bleiben, bis die Angst nachgelassen hat.

     

  4. Erlernen Sie die Bauchatmung. „Legen Sie Ihre Hand flach 2 cm unterhalb des Nabels auf den Bauch. Dann atmen Sie tief ein und stellen sich vor, wie der Atem langsam bis hinunter zu Ihrer Hand fließt und schließlich Ihre Hand noch atmet. Dann stellen Sie sich vor, wie der Atem langsam wieder über den Brustraum zurück über die Nase nach außen entweicht, und konzentrieren sich darauf, wie die Hand wieder nach unten sinkt.“ Wiederholen Sie diese Übung mehrere Minuten.
    Ihr Körper kann nicht gleichzeitig angespannt und entspannt sein. Wenn Sie die Atemübung machen, wird die Angst abnehmen.

     

  5. Erinnern Sie sich daran: Angst und Panikattacken kann man nur verlernen, indem man mit Angst in die Situation geht, vor der man Angst hat. Mit der Zeit wird die Angst abnehmen, bis es für Sie schließlich wieder ganz normal ist, in die Situation zu gehen, vor der Sie bisher Angst hatten.

Sie wollen einen Termin? Kontaktieren Sie mich für ein Erstgespräch! Ich freue mich, Sie als klinischer Psychologe in meiner Praxis im 8. Bezirk in Wien begleiten zu dürfen.