Wie gehst Du mit der Angst vor dem Corona-Virus richtig um?

Angst vor dem Corona Virus
Covid 19

Dieser Beitrag richtet sich an Menschen, die in ihrer Grundstruktur eher ängstlich sind, sowie an Hypochonder und Menschen mit aktuellen oder vergangenen Panikattacken.

 

Habe ich den Virus?

 

Bei Menschen mit Angststörungen, Panikattacke, Hypochondrie kann es dazu kommen, dass sie „Scheinsymptome“ entwickeln: Schwitzen, zittrige Hände, Herzrasen.

 

Beispiel: jemand, der vor einem Jahr an Agoraphobie litt und im Supermarkt an der Kasse Panikattacken hatte. In diesem Fall kann es jetzt zu einem kleinen Rückfall kommen, also dass das Schwitzen, kalte Hände, Herzrasen etc in der gleichen Situation wieder auftreten. Hier könnte man Sorge bekommen, dass man jetzt vom Corona-Virus infiziert ist.

 

Das Problem:

Panik ist ein Stresszustand. Das Hirn ist in Alarmbereitschaft. Es gibt daher keinen Zugang zur Vernunft.

Bei der Angst vor einer Krankheit ist die Angst zu behandeln!

 

 

Die Panik kommt wieder. Wie gehst Du in dieser Situation am besten um?

 

  • Ruhig ausatmen..... und ausatmen …. schöne lange Atemzüge. Es können dabei beim Einatmen die Schultern hochgezogen und beim Ausatmen fallen gelassen werden.

  • Wenn nötig, die Hände zur Faust machen. Die Armmuskeln dabei anspannen. So entsteht schnell ein Gefühl der Kontrolle. Man kann auch andere Muskelgruppen wie z.B. die Oberschenkel anspannen. Oder man kneift sich in die Haut. Ein kleiner Schmerz lenkt gut ab und beruhigt.

  • Nun, da Du wieder einigermaßen Kontrolle haben und im Fokus sind, beenden Sie Ihren Einkauf. Wenn es gar nicht anders geht, unterbrich ihn und setzte ihn zu einem späteren Zeitpunkt wieder fort.

  • Meist ändert sich der Zustand beim Verlassen des Geschäftes schlagartig: frische Luft, angenehme Temperaturen (meistens) und Weite.

  • Zuhause angekommen sollte wieder Ruhe in Kopf und Körper eingekehrt sein.

  • Entspannt am Sofa kommt nun der analytische Teil:

    • wie realistisch ist es, dass ich mich infiziert habe? Aktuell (Stand 12.3.) liegen in Öserreich 302 bestätigte Fälle vor. Selbst wenn aktuell vermutlich an die 600 Personen angesteckt sind, ist bei 8,9 Mio Einwohnern die Chance einer Infektion gleich null. Nicht ausgeschlossen, aber so gut wie. Fakten können beruhigen.
      Hier ist es wichtig, die Angst vor einer Erkrankung von der tatsächlichen Erkrankung zu unterscheiden!

    • Faktencheck: im Internet finden Sie detaillierte Information über den Virus und wie man sich schützen kann. Für die meisten von uns ist es wichtig, sich korrekt zu verhalten, um Risikogruppen zu schützen.

    • Wer gehört zur Risikogruppe:

      • über 70 Jahre

      • Autoimmunerkrankungen

      • Herz- Kreislauferkrankungen

      • Diabetiker

 

 

 

  • Wie kannst Du Dich schützen?

    • Hände gründlich waschen,

    • Husten: nicht in die Hände, sondern in ein Taschentuch oder in den Ellbogen,

    • Verzicht auf das Händeschütteln beim Begrüßen. Ein Gruß mit den Füßen kann ganz witzig sein.

    • Meiden von Menschenmassen: U-Bahn und andere öffentliche Verkehrsmittel. Durch das Meiden von Menschenmassen wird das Ansteckungsrisiko reduziert.

 

 

 

 

Also nochmal. Umgang mit der Angst:

 

  • bei Panik ausatmen, Faust, sicherer Ort

  • Faktencheck

  • angemessen Handeln

 

 

 

Fühlst Du Dich mit der Situation überfordert, ist das in Ordnung. Suche Dir Hilfe bei Deinem Partner oder einer guten Freundin. Oder mach einen Termin mit einem Psychologen aus. In akuten Situationen kann auch das Krisentelefon helfen.

Informationen zum Virus: https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/

 

Coronahotline: 1450

 

Krisenhotline: Sozialpsychiatrischer Notdienst PSD Wien: 01/31330

 

Infos für Menschen in systemrelevanten Berufen (Spital, Polizei, Supermarkt, etc.)