Über den Umgang mit Kindheitstraumata

 

Der beste Weg, als Erwachsener Kindheitstraumata zu heilen ist, das zu geben, was Du als Kind nicht bekommen hast und worunter Du so sehr gelitten hast. Mitunter ein sehr langer Weg, aber ein lohnender!

 

 

Das kann Selbstlosigkeit, bedingungslose Liebe, Geborgenheit, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Schutz und vieles andere sein.

 

Wie soll das gehen? Nun die allermeisten von uns haben das Glück, wenigstens im späteren Leben die Erfahrung von Bedürfniserfüllung zu machen. Also dass jemand zum Beispiel für Dich da ist und keine Gegenleistung verlangt. Ein Dir wichtiger naher Angehöriger stirbt und Dein Partner / Deine Partnerin spendet Dir Trost, ist für Dich da, gibt Dir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Wenn wir uns in unserer bisherigen Erfahrung auf die Suche nach dem machen, was wir so sehr vermissen, treffen wir auf Ereignisse und Personen, die uns genau das gegeben haben. Und wir erinnern uns auch, wie sich das anfühlt. Wenn jemand für mich da ist z.B. und mir seine ganze Aufmerksamkeit schenkt.
Und dann können wir versuchen, ein klein wenig so zu werden wie sie.

 

Eine weitere Möglichkeit ist eine Therapie. In der Begegnung mit dem Therapeuten oder der Therapeutin gibt es viele Möglichkeiten, das zu bekommen, wonach man so dürstet. Und wieder und wieder. Man kann es bewusst machen, sich bewusst drauf einlassen und im realen Erleben auch erfahren, wie viel man eigentlich an z.B. Geborgenheit braucht. Man kann lernen, wie man Geborgenheit bekommt. Und mit der Zeit, wie man Geborgenheit gibt.

 

So stellt man eine gute Verbindung zum eigenen Herzen her. Herzlichkeit. Man ist in diesen Momenten in einer (intensiven) Verbindung zu sich selbst und seinen Gefühlen.. Es mag paradox klingen, aber Selbstlosigkeit schafft eine sehr gut Verbindung zu sich selbst. Eine nährende.


 

Wenn es hingegen nicht gelingt, Kindheitstraumata aufzulösen, besteht die Möglichkeit der Entfremdung. Man wird sich selbst und anderen gegenüber fremder, kälter, distanzierter. Narzissmus, Machiavellismus und im Extremfall Soziopathie und Saddismus sind Beispiele einer möglichen Entwicklung.

 

Was sind Kindheitstraumata? Es sind Traumata, die man als Kind erlebt hat. Dazu genügen ein schwerwiegendes Ereignis oder mehrerer sich wiederholende schmerzvolle Ereignisse. Entscheidend ist der Umgang damit danach. Die Bewältigungsstrategie: bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche? Hat man Verständnis für meine emotionale Situation? Kann ich mich überhaupt öffnen? Hier wird die Basis für ein nicht verarbeitetes Trauma gelegt.

 

Die 4 Hauptkategorien für Kindheitstraumata sind Vernachlässigung, häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch und Verlust.
National Child Traumatic Stress Network (USA): 78% der Kinder hatten mehr als eine traumatische Erfahrung vor ihrem fünften Lebensjahr. 20% der Kinder machen in ihren ersten 6 Lebensjahren erhielten Psychotherapie aufgrund von Vernachlässigung, häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch oder Verlust.