Teilzeit-Bildungskarenz

Zwei Menschen liegen entspannt in der Wiese. Man sieht die Fußsohlen, Grashalme und Blumen

Gestern, am 30.7. wurde ich als Arbeitspsychologe von ServusTV zum Thema Teilzeitkarenz interviewt.

Innenministerin Mikel-Leitner brachte einen Gesetzesentwurf zur Teilzeit-Bildungskarenz ein: Man geht teizeit arbeiten und teilzeit in Fortbildung im Sinne vom AMS. Das soll besonders für die Arbeiter einen Anreiz schaffen, die von der Bildungskarenz kaum Gebrauch machen. Und man hat auch mehr Geld, als bei der normalen Bildungskarenz. So wirds beworben.

Was bringt die Bildungskarenz aus arbeitspsychologischer Sicht?
Bildungskarenz ist Erholung! Die Bildungskarenz ist eine ideale Präventivmaßnahme für Burnout und andere Symptome als Folge von psychischer Fehlbelastung am Arbeitsplatz. Sie trägt erheblich zu einer guten Work-life-Balance bei.

Vorteile für den Arbeitnehmer:
- nach der Karenz macht die Arbeit wieder mehr Freude.
- nach der Karenz ist der Arbeitnehmer gesünder, fiter und stressresistenter als vorher.
- durch den Abstand zur Arbeit gewinnt der Arbeitnehmer Klarheit über sein Dienstverhältnis im Zusammenhang zu seiner Lebensplanung. Klarheit führt zu richtigen Entscheidungen, die sich wiederum positiv auf die Gesundheit - im besonderen auf chronische Erkrankungen auswirken.

Vorteile für den Arbeitgeber:
- hohe Performance bei gleichbleibenden oder sinkenden Kosten: nur ein gesunder Mitarbeiter ist ein Mitarbeiter
- geringere Ausfallzeiten durch Krankheit

Vermuteter Vorteil für das Gesundheitssystem, die Volkswirtschaft und den Steuerzahler:
- geringere Ausgaben weil Prävention weniger kostet als Behandlung.


Der wesentliche Faktor der Bildungskarenz ist also nicht die Bildung in Form von Fort- oder Weiterbildung. Der wesentliche Faktor ist die Auszeit: eine win-win-Situation für alle Beteiligten: für den Arbeitnehmer, für die Firma, für die Volkswirtschaft sprich das Gesundheitssystem!


Die Teilzeit-Bildungskarenz bietet meines Erachtesn diese Vorteile allesamt nicht. Im Gegenteil! Es ist davon auszugehen, dass die psychische Belastung zunimmt:
- in den 20 Stunden ist proportional mehr zu leisten als in den bisheirgen 40 Stunden.
- die Fortbildung mag eine Abwechslung sein für die, die es gewohnt sind. Für Arbeiter, die noch nie eine Fortbildung gemacht haben, ist das purer Stress.
- auch nach diesem Modell bleibt unterm Strich weniger Geld.


Eure Meinung: ich freue mich über jedes Komentar.

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan Wehmeier (Mittwoch, 01 August 2012 00:51)

    Zum Thema Volkswirtschaft gibt es schon seit 1916 nichts mehr zu diskutieren:

    http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/

    Die Alles entscheidende Frage wurde erst sehr spät gestellt: Welcher kollektive Wahnsinn hielt die halbwegs zivilisierte Menschheit sogar noch bis ins 21. Jahrhundert hinein davon ab, die ideale Makroökonomie zu verwirklichen?

    Zuerst ist festzustellen, dass niemand "Schuld" hat. Eine hypothetische "kapitalistische Weltverschwörung" würde bewusstes Handeln voraussetzen. Wer aber über ein Bewusstsein verfügt, d. h. die Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft) wirklich verstanden hat, ist nicht mehr so dumm, weiterhin Macht ausüben zu wollen. Er wird alles daran setzen, die ideale Makroökonomie zu verwirklichen, um sein Vermögen in die erst dann durch die Eliminierung der Rentabilitätshürde des Urzinses wirtschaftlichen Technologien zu investieren.

    Die Ursache für das irrationale Unverständnis gegenüber der Natürlichen Wirtschaftsordnung liegt tiefer, bzw. muss von tiefenpsychologischer Natur sein. Bei genauerer Betrachtung ist es gar nicht anders möglich, denn kein vernünftiger (bewusster) Mensch wäre dazu bereit, in einer fehlerhaften (kapitalistischen) Makroökonomie zu arbeiten, wenn er weiß, dass ein nachhaltiges Wirtschaften a priori unmöglich und der nächste Krieg - zwecks umfassender Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten - systemnotwendigerweise unvermeidlich ist.

    Es bedurfte also schon vor langer Zeit (am Beginn der Geldwirtschaft) einer künstlichen Programmierung des kollektiv Unbewussten, um den halbwegs zivilisierten Kulturmenschen überhaupt "wahnsinnig genug" für die Benutzung von Geld (Edelmetallgeld ist immer Zinsgeld) zu machen. Anderenfalls hätte das, was wir heute "moderne Zivilisation" nennen, gar nicht erst entstehen können. Wir würden heute noch Pyramiden bauen und die altägyptischen Götter anbeten!

    Tatsächlich war die Religion, als wesentlicher Bestandteil der geheimen Staatskunst der Vorantike, die damals am weitesten entwickelte Wissenschaft, die in der Lage war, genau das zu leisten: die gezielte Programmierung von Untertanen! Die geheime Staatskunst der Vorantike geriet in Vergessenheit, doch die Programmierung des kollektiv Unbewussten mit dem künstlichen Archetyp Jahwe (dem gemeinsamen Ursprung der drei heute verbliebenen Cargo-Kulte Judentum, "Christentum" und Islam) blieb bestehen.

    Die Religion, die schon immer die Aufgabe hatte, das arbeitende Volk an eine fehlerhafte Makroökonomie anzupassen, mutierte vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift) und machte uns – unabhängig von "Glaube" (Cargo-Kult) oder "Unglaube" (Ignoranz) – alle zu Untertanen, die ihr eigenes Programm nicht kennen. Die Bewusstwerdung der Programmierung nennt sich "Auferstehung":

    http://www.juengstes-gericht.net